Der LVMH Feldzug geht weiter - Arnault will Hermès

11:55 PM






Oh nein!!! Soeben habe ich bei  Welt Online einen Artikel über die sich anbahnende Übernahme des Luxuslabels Hermès durch Bernard Arnault, Besitzer des Luxuskonzerns LVMH, gelesen.



Arnault, der durch den Ausbau der Luxusmarke Louis Vuitton  zu einem der reichsten Männer der Welt wurde und  die Regeln der Modewelt durch omnipräsente All- Over Logoprints und beschleunigte Zyklen gehörig veränderte, soll sich klammheimlich 17,1 Prozent der Hermès Aktien zugelegt haben.

Sein Interesse kommt nicht von Ungefähr, da Hermès als eines der letzten absolut authentischen Luxuslabels gilt, dass auf Handarbeit und Qualität setzt.Im Gegensatz hierzu hat Arnault bei Vuitton die Produktion teilweise ins Ausland verlagert und so sehr beschleunigt, dass die Herstellung einer Luxustasche fast Fließband- Charakter hat.
Genau die Art High-End Luxuslabel wie Hermès fehlt der LVMH- Gruppe bislang noch in ihrem Portfolio.

Zudem wurde vor Allem durch Monsieur Arnault die Besetzung von Designerpositionen bei altehrwürdigen Modehäusern durch trendy Jungdesigner gefördert. Das war meiner Meinung nach eine durchaus positive Wandlung, die der teilweise angestaubten Modeszene viel neue Energie und Kreativität gab. Schließlich ergaben sich so großartige Kollaborationen wie z.B. von Louis Vuitton mit den Künstlern Stephen Sprouse und besonders Takashi Murakami hervorbrachte.

Doch steht Arnaults´ schnelllebige und nur auf Profit bedachte Sichtweise der Modewelt im krassen Gegensatz zu allen Charakteristika für die das Label Hermès steht. So ist es für die begeisterten Fans kein Problem auch mal locker 6 Monate auf ihre Tasche zu warten, denn die Qualität die man später in den Händen hält spricht Bände. Während bei Vuitton mittlerweile eine Trend Tasche nach der anderen rausgehauen wird (sogar komplette Plastiktaschen!), werden  Hermès Taschen über Generationen wetergegeben und immer wieder restauriert.

Auch die Nachfahren des Gründers Thierry Hermès sehen die momentane Entwicklung äußerst kritisch und haben diese Woche eine Krisensitzung einberufen um zu entscheiden  ob eine neue Firmenstruktur mehr Schutz vor Arnault verspricht. Noch hat die Familie ja 73,4 Prozent der Aktien in eigener Hand. Doch eins ist klar, auch die Familie Vuitton hat Bernard Arnault zu Beginn seiner Karriere aus der eigenen Firma gedrängt und wenn er einmal sein Auge auf ein Label geworfen hat, dann ist Widerstand fast zwecklos.

Ich persönlich zähle sowohl Hermès als auch Louis Vuitton zu meinen absoluten Lieblingsmarken, stehen doch beide für französische Tradition und Luxus. Ich befürchte jedoch, dass eine so wichtige und authentische Marke wie Hermès  viel Charme verliert wenn sie erstmal vom Corporate Riesen LVMH geschluckt ist.


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